Mit Synodalität ist ein kirchliches Miteinander auf Augenhöhe gemeint, wo Macht geteilt und Entscheidungen gemeinsam gefällt werden. Synodalität ist ein Lernprozess. Sie hat viele Facetten und es braucht einen Verständigungsprozess darüber, wie Synodalität konkret umgesetzt und gelebt wird. Zu diesem Prozess trägt die Allianz Gleichwürdig Katholisch bei. Rund um das synodale Treffen Ende Mai ermutigte die AGK unterschiedliche Menschen dazu, ihr Verständnis von Synodalität öffentlich kund zu tun. Diese bunte Synodalitäts-Mischung verteilte die AGK dann – gedruckt auf Karten – zusammen mit stärkendem Traubenzucker den Teilnehmer:innen der Versammlung.
Kein gutes Omen
Die Bischöfe trauten sich anscheinend nicht, über den roten Teppich zu gehen und sich Schubkraft für die Synodalität abzuholen. Sie zogen es vor, den Versammlungssaal auf einem anderen Weg zu betreten. Leider nicht gerade ein gutes Omen für die Synodalität, welche vom Wortsinn her «gemeinsamer Weg» bedeutet.
«Wenn ich Bischöfin wäre, ich wäre auf jeden Fall über den roten Teppich für Freund:innen der Synodalität gegangen, um zu zeigen, dass es nur gemeinsam in einem offenen und ehrlichen Dialog zu schaffen ist, die Kirche gleichwürdiger und glaubwürdiger zu machen», bedauert Katharina Jost Graf, SKF-Vizepräsidentin und Mitglied der AGK-Steuergruppe, den Entscheid der Bischöfe.
Anlass zur Hoffnung gibt das Papier, welches als Grundlage zur Versammlung diente und die Ergebnisse des synodalen Prozesses in allen Bistümern aufnimmt. Die grossen Anliegen der AGK sind im Papier enthalten: Das Teilen der Macht, gleiche Würde und daraus folgend gleiche Rechte aller, die Überwindung von Klerikalismus, eine zeitgemässe Sprache und vieles mehr.
Hoffnung auf Erneuerung
Es bleibt die Hoffnung, dass nicht nur der Bericht, der aus der Schweiz nach Rom gesandt wird, die brisanten und drängenden Themen benennt, sondern auch auf nationaler Ebene und in jedem Bistum den klaren Ergebnissen aus dem synodalen Prozess Taten folgen. Die AGK wird genau hinschauen und sich zu Wort melden, wenn die Synodalität auf der Strecke bleibt.