Die Corona-Pandemie hat die Arbeit des Elisabethenwerks stark beeinträchtigt. Verschiedene Projekte mussten vorübergehend unterbrochen werden oder konnten erst mit Verzögerungen starten. In der Zwischenzeit konnten viele Aktivitäten und Schulungen nachgeholt werden. Die meisten Projekte sind auf Kurs.
Die Ausgangssperren führten zu Hungersituationen und verstärkten die Armut, da die Möglichkeiten, ein Einkommen zu erzielen, stark eingeschränkt waren. Einige unserer Projektpartner:innen in Indien halfen bei der Verteilung von Lebensmitteln, um die Not zu lindern. In zahlreichen Projekten des Elisabethenwerks sind Hygiene, HIV-Prävention und Gesundheitsförderung ein integraler Bestandteil. Die Massnahmen zur Corona-Prävention konnten zeitnah in diese Schulungen integriert werden, da unsere Projektleiter:innen sehr flexibel sind.
Unsere Kontaktpersonen in Uganda und Bolivien berichteten von einer spürbaren Zunahme von häuslicher Gewalt während der Lockdowns. Unsere Projektpartner:innen waren mit den Gruppenmitgliedern in Kontakt und stärkten ihnen den Rücken oder unterstützten die betroffenen Frauen bei der Suche nach einer Lösung.
Insbesondere Partnerorganisationen mit Fokus auf Prävention häuslicher Gewalt trugen in Uganda in ihrem Umfeld massgeblich zur Reduktion häuslicher Gewalt und zur Eindämmung der COVID-19-Fallzahlen bei: Die ausgebildeten Mediatorinnen gingen von Haus zu Haus, um die Massnahmen gegen die Verbreitung von COVID-19 zu erläutern und gleichzeitig die Situation in den Familien kennenzulernen und sich als Mediatorinnen anzubieten, wo dies nötig war. Ihr Angebot wurde in vielen Fällen genutzt.
In den Projektländern wurden Partnerorganisationen von uns neben ihren angestammten Aktivitäten angefragt, zusätzliche Aufgaben zu übernehmen, wie z.B. die Aufklärung der Bevölkerung über die Corona-Massnahmen oder die Verteilung von Lebensmitteln, welche von der Regierung in die ärmsten Gebiete gebracht wurden. Dies zeigt auf, dass die Partnerorganisationen durch unsere Unterstützung an Ansehen gewonnen haben und wahrgenommen werden.
2020 haben sich in Uganda trotz Lockdown während über fünf Monate fast 7000 Frauen neu in Spar- und Kreditgruppen organisiert haben (siehe Sendung «mitenand»). Dank der Spar- und Kreditaktivitäten haben diese und vorher gegründete Gruppen diese sehr schwierige Zeit verhältnismässig gut überstanden.
Unsere lokalen Konsulentinnen besuchen die Projekte im Rahmen des Monitorings in der Regel ein- bis zweimal jährlich. Aufgrund der Einschränkungen (Lockdowns, regionale Reisebeschränkungen) war das im Jahr 2020 nicht möglich. Die Konsulentinnen tauschten sich stattdessen via Telefon oder Computer mit den Projektleiter:innen aus.
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