Sprechen von der Schönheit des Lebens
Auch wenn er etwas in den Hintergrund geraten ist, aber eigentlich ist unser Impuls immer noch «make up! – wir machen die Welt schöner». Aber wir wissen es, wir wissen es in diesen Monaten und Wochen nur zu gut:
Sie ist nicht schön, die Welt. Es ist Krieg. Längst nicht nur in der Ukraine. Auch in Syrien, in Afghanistan, im Jemen, in Somalia...Der Hunger wird grösser. Vor allem die Kinder trifft es am meisten.
Immer mehr Menschen werden in der nächsten Zeit von Armut betroffen sein, auch hier in der Schweiz. Und so schön das Sommergefühl im Mai ist, der Klimawandel setzt sich fort – unerbittlich. In all dem und mit unserem Impuls «make up!» im Ohr, haben wir uns für den Ausklang leiten lassen von einem Gedicht von Erich Fried. Er spricht im Gedicht von Wärme. Wir sprechen von Schönheit.
Sprechen von der Schönheit des Lebens,
damit doch einige wissen,
es ist nicht schön,
aber es könnte schön sein.
Sprechen von der Schönheit des Lebens:
Erzählen vom Blumenladen,
der seine Tür wieder öffnete
in der vom Krieg versehrten Stadt Irpin.
Sprechen von der Schönheit des Lebens:
Worte formen, die Schönes erschaffen:
Baum, Blume, Meer, Himmel
Schwester, Freundin, Frauenbande
Frieden, Gerechtigkeit
und…
Sprechen von der Schönheit des Lebens:
beschreiben die empfundene Freude
über das Keimen und Wachsen der gesäten Blumensamen im Garten,
über den Duft des Basilikums und der Minze
und den Flug der Bienen und des Sommervogels.
Sprechen von der Schönheit des Lebens:
erinnern das unbändige Lachen
und die gelöste Stimmung am lauen Sommerabend,
die guten, echten Gespräche
und den geglückten Moment.
Sprechen von der Schönheit des Lebens:
das erlösende Wort nach dem Streit
wieder und wieder sagen.
Einstimmen in das Lied mit der berührenden Melodie
Den Tränen ihren Platz geben
und das Jauchzen rauslassen.
Sprechen von der Schönheit des Lebens,
damit doch einige, damit viele wissen,
es ist nicht schön,
aber es könnte schön sein.
Segen
Tief verwurzelt und ausgestreckt zum Himmel
mögest du gehen
Den Schmerz der Welt mögest du sehen
aber darüber die Schönheit des Lebens nicht vergessen
Von der Schönheit des Lebens mögest du sprechen
und sie aussäen
Und vergiss nicht, du gehst nicht allein,
wir sind viele und göttliche Lebenskraft, göttliche Schönheit, göttliche Weisheit
ist mit uns.