Home Aktuelles Lob der Brachzeit
News 01.01.2022 | Paradiesgarten

Lob der Brachzeit

Von meinem Wohnzimmerfenster aus blicke ich in eine Schrebergartenanlage. Verschiedene Häuschen stehen in den gepflegten terrassierten Gärten. Die Farben Braun, Grau und feines Grün bestimmen das Bild. Grüne Kompostgefässe und weisse Plastikplanen bilden Kontrapunkte. Jetzt im Januar gehen selten Gärtner:innen vorbei. Nach der intensiven Pflanz-, Hege- und Erntezeit sind sie sicher froh um ruhigere Tage. Gut «eingewintert» können sie den Garten eine Weile sich selber überlassen. Der Ausblick wird sich noch einmal verändern, wenn sich wieder eine Schneeschicht wie eine schützende Decke über alles legt.

Es ist Brachzeit, Ruhezeit.

Das Bild des Gartens in den ruhigen Erdfarben tut mir gut. Es erinnert mich daran, dass auch für mich im Moment Brachzeit angesagt ist. Diese natürliche Periode des Ruhens, des sich nach Innen Wendens brauche ich, um neue Kräfte zu sammeln. So gönne ich mir vermehrt Zeiten des Ausruhens, des stillen Nachdenkens. Das Radio schweigt öfter, denn das Lesen oder Haushalten braucht keine Begleitmusik. Die Brachzeit hält mir vor Augen, wie wichtig stille Zeiten für mein Leben sind: Zur Ruhe kommen, zu mir kommen, im Vertrauen darauf, dass die Keime für neue Lebendigkeit in mir schlummern, Zeit benötigen, um sich zu entwickeln und im richtigen Moment geweckt zu werden.

 

 

Weitere spirituelle Anregungen

Die spirituellen Anregungen des «Paradiesgartens» im Januar 2022 wurden gepflanzt von Eugénie Lang, Theologin und Pfarreiseelsorgerin.

0 Kommentare

Kommentar schreiben