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News 28.03.2023 | Not – Solidarität – Solidaritätfonds

So wirkte der Solidaritätsfonds 2022

© Paulo Sousa/Photocase

408 Familien entlastete der Solidaritätsfonds für Mutter und Kind 2022 in einer akuten Notsituation finanziell, 273 in der Deutschschweiz, 121 in der Romandie und 14 im Tessin. Jede vierte Gesuchstellerin war alleinerziehend. Für diese Hilfe konnten wir über 612’000 Franken aus dem Fonds an mittellose Mütter weitergeben. Insgesamt setzte der Schweizerische Katholische Frauenbund SKF für den Solidaritätsfonds knapp 875’000 Franken ein. Das sind rund 50’000 Franken mehr als im Vorjahr.

Der Fonds wird durch Spenden geäufnet. Leider erhielt der Solidaritätsfonds für Mutter und Kind 2022 deutlich weniger Spenden als im Jahr zuvor. Das führte zu einem Verlust von über 90’000 Franken. Dieser wird aus früheren Rückstellungen gedeckt.

Im Durchschnitt unterstützten wir 2022 jede Familie mit 1500 Franken. Das sind 100 Franken mehr als 2021 und oder 600 Franken mehr als vor zehn Jahren. Mit dem Erhöhen der individuellen Beiträge reagieren wir auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten. Nicht nur die Energiepreise sind 2022 stark gestiegen, auch die Kosten für Lebensmittel und für das Wohnen haben zugenommen. Teuerung und Inflation führen dazu, dass die ohnehin schon äusserst knappen Budgets von armutsbetroffenen Familien weiter schrumpfen und für Extraausgaben, wie sie etwa bei einer Geburt oder bei Krankheit anfallen, nichts auf die Seite gelegt werden kann.

In einigen Kantonen verzeichneten wir eine starke Zunahme der Gesuche. So haben sich im Kanton Luzern die Zahlen von 33 auf 60 bewilligte Gesuche fast verdoppelt. Im Kanton Graubünden haben wir siebenmal mehr Familien unterstützt als im Jahr zuvor.

Für die Vergabe arbeiten wir eng mit Beratungsstellen und Sozialdiensten zusammen. Mit der Corona-Pandemie brachen einige Verbindungen zu diesen Institutionen ab. Um das Netzwerk zu erneuern, kontaktierten wir im Jahr 2022 zahlreiche Sozialdienste von Frauenkliniken und informierten über unser Angebot, insbesondere in der Romandie. Auch die Zusammenarbeit mit den Frauenhäusern konnte wieder gefestigt werden.

408

Familien half der Solidaritätsfonds für Mutter und Kind mit einem finanziellen Beitrag.

1500

Franken betrug unsere Hilfe pro Familie im Durchschnitt.

Ein Beispiel unserer Hilfe im 2022

Frau G. ist dreifache Mutter und erwartet 2022 unverhofft ihr viertes Kind. Die Familie hat die Babysachen bereits weggeben, da Frau G. ungeplant schwanger wurde. Der Kinderwagen, den die Familie aus zweiter Hand gekauft hatte, war nach drei Kindern kaputt und muss ersetzt werden. Die Familie lebt von einem bescheidenen Einkommen, das knapp für das Nötigste reicht. Daher verfügt die Familie nicht über Ersparnisse, mit der sie die Anschaffungen für den Familienzuwachs decken könnte. Neben einem Kinderwagen und Babykleidern benötigt die Familie einen Schrank für die Kinderkleider und einen Teppich für das Kinderzimmer.

Dank der Unterstützung durch den Solidaritätsfonds für Mutter und Kind konnte die Familie die dringend benötigten Sachen anschaffen und sich entspannter auf die Geburt des vierten Kindes vorbereiten.

© Illustrationen: Edel – Shutterstock

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