Frauenbund für Familienzeitinitiative
Frauenbund Schweiz unterstützt die Familienzeit-Initiative. Sie will ein neues Generationenwerk für die Gleichstellung anstossen. Vorgesehen sind je 18 Wochen Familienzeit für beide Elternteile. Der heutige Mutterschutz von 14 Wochen soll zu 18 Wochen Familienzeit für die Mutter ausgebaut werden. Der zweite Elternteil soll ebenfalls 18 Wochen Familienzeit erhalten, um sich gleich lange um das gemeinsame Kind kümmern zu können. Damit bleibt genügend Zeit für die Erholung der Mutter, und gleichzeitig wird eine ausgewogene Verteilung der Betreuungsarbeit von Anfang an ermöglicht.

Ein Viertel der Familienzeit darf überlappend, drei Viertel müssen nacheinander bezogen werden. So können gemäss aktueller Forschung traditionelle Rollenbilder wirksam verändert werden. Die Initiative sieht ausserdem eine 100-Prozent-Lohnentschädigung für die tiefsten Einkommen vor. Sie ist langfristig kostenneutral: Spätestens in 15 bis 25 Jahren werden die zusätzlichen Steuereinnahmen und Sozialversicherungsbeiträge die Investition übertreffen.
Jetzt Unterschriften sammeln
Die Familienzeit-Initiative wird von einer breiten, überparteilichen Allianz getragen: alliance F, Mitte Frauen Schweiz, GRÜNE Schweiz, Grünliberale Partei Schweiz und Travail.Suisse – sowie von vielen weiteren Organisationen und Akteurinnen. Auf der Website von alliance F finden sich zudem zahlreiche Argumente, die die Initiative vertiefend erläutern sowie Unterschriftenbögen. Diese kannst du sowohl bestellen als auch selbst ausdrucken. Damit die Familienzeit-Initiative vors Volk kommt, müssen genügend Unterschriften gesammelt werden. Jede Unterschrift zählt und trägt dazu bei, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Schweiz zu verbessern.
Warum wir die Familienzeit-Initiative brauchen
Die Familienzeit-Initiative wird aus feministischer und gesellschaftlicher Sicht vielfältig begründet. Sie ermöglicht beiden Elternteilen, Verantwortung für ihr Kind gleichwertig zu übernehmen, trägt dazu bei, alte Rollenbilder aufzubrechen, stärkt die Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt und die finanzielle Unabhängigkeit von Frauen. Sie eröffnet Vätern eine aktive Rolle in Familie und Haushalt, fördert die Bindung und Gesundheit von Eltern und Kindern, berücksichtigt alle Familienformen, orientiert sich an bewährten internationalen Modellen, unterstützt den Umgang mit dem demografischen Wandel und zeigt langfristig positive wirtschaftliche Effekte. Eine ausführliche Darstellung aller zehn Argumente gibt es bei alliance F.
Engagement mit Tradition
Der Frauenbund Schweiz setzt sich seit jeher für eine gerechte Aufteilung von Care-Arbeit ein. Weil heute noch immer der grössere Teil der familiären Betreuungs- und Pflegeaufgaben von Frauen geleistet wird, bedeutet eine bessere Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenbetreuung nicht nur einen Gewinn für die Gleichstellung von Frau und Mann, sondern auch für die Gesellschaft insgesamt. Die Entlastung und rechtliche Absicherung von betreuenden Angehörigen stärkt Familien, Arbeitgebende und die Gesellschaft gleichermassen – Care-Arbeit ist keine Privatsache, sondern eine Aufgabe, die wir als Gesellschaft gemeinsam tragen müssen.
Freiwillige Care-Arbeit als sozialer Kitt
Der Frauenbund Schweiz betont die Notwendigkeit einer Transformation unseres ökonomischen Systems hin zu einer care-zentrierten Wirtschaft. Sorgearbeit – ob bezahlt oder unbezahlt – bildet das Fundament unseres Zusammenlebens. Erst wenn sie gesellschaftlich sichtbar, fair verteilt und abgesichert ist, können Gleichstellung, sozialer Zusammenhalt und eine nachhaltige Entwicklung erreicht werden. Mit ihrem vielfältigen Engagement wirken die Frauen des Frauenbund Schweiz weit über ihre Vereine hinaus: Sie tragen dazu bei, dass Care-Arbeit sichtbar wird – und sind damit ein wichtiger Motor für eine gerechtere Gesellschaft. Als Freiwillige leisten sue unbezahlte Care-Arbeit in ihren Gemeinden und Pfarreien. Mit ihrem Engagement bereichern sie das Leben vieler Menschen und leisten einen grossen Beitrag zum lokalen Miteinander. Ob Wochenbettbesuche für frisch gebackene Mütter, Krabbelgruppen für Kleinkinder, Spiel- und Bastelnachmittage für Enkel und Grosseltern, Wanderausflüge für Seniorinnen und Senioren, Begleitangebote für Geflüchtete, Rollstuhlspaziergänge oder Jassangebote im Alterszentrum: Die freiwillig und ehrenamtlich engagierten Frauen bereichern auf verschiedene Weise das Leben vieler Menschen. Auch das Leben innerhalb der Pfarrgemeinden wäre ohne ihren Einsatz nicht denkbar: Sie bringen Pflegebedürftigen die Hauskommunion, stellen mit Kreativität Anlässe für Gross und Klein auf die Beine und besuchen Pfarreiangehörige, für die der Weg in die Kirche zu beschwerlich ist
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