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News 28.03.2023 | Politik – Schöpfung – Solidarität

Schützen, was uns wichtig ist

In atemberaubender Kulisse in Flüeli-Ranft startete am 23. März die Kampagne für ein Ja zum Klimaschutz-Gesetz am 18. Juni. Aus allen Ecken des Landes sind Vertreter:innen verschiedenster Organisationen zur geografischen Mitte der Schweiz gereist, um zu zeigen: Eine breite Allianz sagt JA zum Klimaschutz-Gesetz.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind unübersehbar: Steigende Temperaturen, schmelzende Gletscher, Wassermangel. Als Alpenland ist die Schweiz besonders stark vom Klimawandel betroffen. Die konfessionellen Frauendachverbände, der Schweizerische Katholische Frauenbund SKF und die Evangelischen Frauen Schweiz EFS, unterstützen das Klimaschutzgesetz, das am 18. Juni vors Stimmvolk kommt. Gemeinsam mit anderen christlichen und kirchlichen Organisationen haben sie die Koalition «Christ: innen für Klimaschutz» gegründet. Für interessierte SKF-Vereine gibt es auf www.frauenbund.ch/klimaschutz acht fixfertige Mitmach-Ideen. Hier gibt es Textvorlagen für Mails, Social Media, Newsletter oder Pfarrblätter.

Auf die Wiese mit Blick auf den Pilatus hatte der Verein Klimaschutz Schweiz eingeladen. Moderiert von Sophie Fürst, ergriffen verschiedene Menschen das Wort und zeigten aus ihrer jeweils spezifischen Perspektive, weshalb ein Ja zum Klimaschutz-Gesetz notwendig ist.

Pointierte Kurzreden gab es von

  • Marcel Hänggi, Initiant der Gletscher-Initiative
  • Othmar Reichmuth, Ständerat, Die Mitte, Kanton SZ
  • Prof. Boris Previšić, Direktor, Institut der Kulturen der Alpen/Uni Luzern
  • Karl Vogler, Alt-Nationalratwirt und Präsident Kulturlandschaft Obwalden
  • René Bühler, Landwirt, Vizepräsident IP Suisse
  • Rosmarie Wydler-Wälti, Co-Präsidentin KlimaSeniorinnen
  • Fabian Etter, Wirtschaftsallianz für das Klimaschutz-Gesetz/ Co-Präsident swisscleantech

«Wir sind nicht die Verletzlichsten»

Prof. Boris Previšić, Direktor des Instituts der Kulturen der Alpen der Uni Luzern, rief zu Solidarität mit den Menschen des globalen Südens auf. Der Klimawandel erzeuge dort jetzt schon grosses Leid. «Es sind die Menschen in Entwicklungsländern, die besonders leiden - und die migrieren dann». Hier in der Schweiz nichts gegen den Klimawandel zu unternehmen und gleichzeitig Migration zu beklagen, sei ganz sicher der falsche Weg.

«Ich brauche kein Bungee-Jumping. Der Klimawandel beschert mir genug Nervenkitzel»

René Bühler, Vizepräsident, IP Suisse, betonte die Bedeutung eines umfassenden Klimaschutzes für die Landwirtschaft: Heisse und trockene Sommer, Ernteausfälle, extreme Niederschläge und Wasserdefizite – die Unberechenbarkeit des Wetters verwandle die Landwirtschaft zu einer Achterbahnfahrt, so der Bauer.

«Die Schweizer Bergwelt schmilzt und mit ihr die Schweizer Identität»

Für «Klimaschutz abseits der Ideologie» machte sich Karl Vogler, Präsident Kulturlandschaft Obwalden, stark. Was zähle, seien naturwissenschaftliche Erkenntnisse. Besonders Landwirtschafts- und Berggebiete, seien in der Schweiz stark betroffen. so der Alt-Nationalrat. Mit Verweis auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sagte er: «Das Klimaschutz-Gesetz ermöglicht den Ausweg aus fossilen Energien. Damit macht sich die Schweiz auch unabhängig von autoritären Regimen.»

«Nicht nur die Credit Suisse, auch das Klima ist too big to fail»

Besonders stark vertreten am Kampagnenstart waren die KlimaSeniorinnen. Co-Präsidentin Rosmarie Wydler-Wälti sprach aus der Perspektive der Generation Baby Boomer: «Wir haben konsumiert und genossen. Unser Lebenswandel gehört zu den Ursachen des Klimawandels. Als ältere Generation übernehmen wir Verantwortung. Das sind wir künftigen Generationen schuldig». 2016 haben die KlimaSeniorinnen die Schweiz verklagt, «weil sie nicht vorwärts macht». Am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wird nun, Ende März 2023, die Klage verhandelt. «Wir wollen, dass Klimaschutz als Menschenrecht anerkannt wird», so die Seniorin.

«Ein Gesetz für eine florierende Wirtschaft»

Für die Perspektive der Wirtschaft ergriff Fabian Etter das Wort. Im Namen der «Wirtschaftsallianz für das Klimaschutz-Gesetz» nannte er drei Gründe, weshalb die Vorlage ein Segen für die Wirtschaft sei: Planungssicherheit für Unternehmen, Innovationsförderung sowie branchenspezifische Netto-Null-Ziele schafften die notwendigen gesetzlichen Rahmenbedingungen, so der Co-Präsident von swisscleantech. Auch Marcel Hänggi, Initiant der Gletscher-Initiative, zeigte sich zuversichtlich. Die Lösung der Klimakrise sei entwaffnend einfach: Wir müssten aufhören, Treibhausgase zu produzieren – und somit aufhören, fossile Energie zu nutzen. «Wir haben nun ein Gesetz, das uns den richtigen Weg zeigt», so Hänggi.

 

 

Gabriela Allemann (Präsidium EFS) und Sarah Paciarelli (Kommunikation SKF)  freuten sich über die Begegnung am Kampagnenstart. «Klimaschutz ist Ausdruck einer umfassenden Verantwortung für die Schöpfung», so Theologin Gabriela Allemann. «Als kirchliche und christliche Organisationen unterstützen wir politische Entscheidungen, die Lösungen für die Klimakrise bieten», begründet SKF-Kommunikationsfrau Sarah Paciarelli das Engagement beider Organisationen.

Auf www.christinnenfuerklimaschutz.ch findest du die christliche Kampagne für ein Ja zum Klimaschutz-Gesetz und sechs fixfertige Ideen, Texte und Bildmaterial zum Mitmachen. Befürworten dein Verein, deine Kirchgemeinde oder Pfarrei den Klimaschutz? Mach es mit einem Statement im Namen deiner Organisation oder Institution sichtbar!

Das Klimaschutz-Gesetz heisst mit vollem Namen Bundesgesetz über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit (KlG) und stellt den indirekten Gegenvorschlag des Bundesrates zur Gletscher-Initiative dar. Weil die SVP das Referendum ergriffen hat, kommt es am 18. Juni 2023 zu einer Volksabstimmung.

Der SKF ruft seine Mitglieder dazu auf, am 18. Juni mit einem Ja zum Klimaschutz-Gesetz zu stimmen. Weil SKF-Frauen schützen, was ihnen wichtig ist.

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