Home Über uns Dachverband überraschend anders katholisch

Was bedeutet «überraschend anders katholisch»?

Wir sind und bleiben auch nach unserer Namensänderung katholisch. Überraschend anders katholisch ist der Frauenbund Schweiz seit jeher. Das Frauennetzwerk engagiert sich für eine gerechte Gesellschaft, in der alle Menschen – unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft oder Lebensform – einen gleichwürdigen Platz haben. Wir stehen für eine Kirche, in der alle Menschen ihren gleichwürdigen Platz haben – besonders Frauen, deren Stimmen und Erfahrungen oft zu wenig Gehör und Anerkennung finden. Wir sind katholisch – aber anders, als viele es erwarten. Seit über 100 Jahren setzen sich Frauen im Frauenbund Schweiz für Gerechtigkeit, Solidarität und spirituelle Ermächtigung ein. Dabei gehen wir bewusst eigene Wege, auch wenn sie nicht immer mit den Positionen der römisch-katholischen Amtskirche übereinstimmen.

Was bedeutet der Claim?

Überraschend heisst: Wir stellen Fragen, wo andere schweigen. Wir bringen Themen aufs Tapet, die in Kirche und Gesellschaft unbequem sein können. Und wir tun das mit Haltung – im Dialog, im Vertrauen auf unser Gewissen und getragen vom Glauben.

Anders bedeutet: Wir verstehen Katholisch-Sein nicht als starre Norm, sondern als Verantwortung. Als Offenheit. Als solidarisches Engagement für alle Menschen – unabhängig von Herkunft, Lebensform, Geschlecht, Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung oder Religionszugehörigkeit. Wir vertreten Positionen, in der katholischen Soziallehre verankert und feministisch sind. Dabei orientieren wir uns an der gleichwürdigen Teilhabe aller.

Katholisch heisst für uns: weltumspannend, gemeinschaftlich und dem Menschen zugewandt. Wir leben unseren Glauben im Einsatz für eine gerechtere Welt – und bringen unsere Stimme ein, wo es um Menschenwürde, Solidarität und ein gelingendes Leben für alle geht. 

Gemäss Leitbild setzt sich der Frauenbund Schweiz ein für Frieden, eine gerechte Welt, eine solidarische Gesellschaft und die Bewahrung der Schöpfung. Das Frauennetzwerk versteht sich als starke Stimme von Frauen in Kirche, Gesellschaft und Politik und setzt sich engagiert mit sozialen und gesellschaftspolitischen Fragen auseinander. Dabei engagiert sich der Dachverband unter anderem auch für Themen, die in gewissen Punkten für eine katholische Organisation als ungewöhnlich oder fortschrittlich wahrgenommen werden könnten. Er versteht sich als konstruktiv-kritische Stimme innerhalb der Kirche, die sich für Reformen einsetzt und zugleich dem kirchlichen Auftrag loyal verbunden bleibt. Der Frauenbund versteht sich ausserdem als starke Stimme in bioethischen Fragen rund um Lebensanfang und Lebensende.

Der Frauenbund fordert eine synodale katholische Kirche mit geteilter Macht und der Beteiligung aller Getauften an Entscheidungen. Er setzt sich für eine Reform der kirchlichen Machtstrukturen ein, sodass nicht nur Priester entscheiden, sondern auch andere Gläubige Verantwortung übernehmen und Kirche mitgestalten können. Mehr 

Unter dem Motto «Gleichberechtigung. Punkt. Amen» setzen uns für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in der römisch-katholischen Kirche ein. Der Frauenbund verlangt den gleichberechtigten Zugang von Frauen zu allen kirchlichen Ämtern und Diensten – inklusive dem Priesteramt. 

Der Frauenbund fordert eine lückenlose Aufarbeitung von Missbrauchsfällen, konsequente Strafverfolgung und ein Ende des systemischen Klerikalismus. Er kritisiert die innerkirchlichen Verteilung von Macht als Mitursache von Missbrauch. Mehr erfahren

Der Frauenbund bekennt sich zu einer Kirche, die alle Menschen unabhängig von sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität anerkennt und willkommen heisst. Der Frauenbund setzt sich für die Gleichberechtigung queerer Menschen ein und unterstützt seit 2001 öffentlich die Öffnung der zivilen und kirchlichen Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Als Interessenvertretung von Frauen befürwortet der Frauenbund auch den Zugang zur Kinderadoption und Samenzellspende für lesbische Paare. Mehr erfahren

Der Frauenbund tritt für die Rechte und den Schutz von Sexarbeitenden ein und fordert Massnahmen gegen Zwang und Ausbeutung. Mehr erfahren

Der Frauenbund vertritt eine differenzierte Position und fordert die Achtung des Gewissens von Frauen in Entscheidungssituationen. Er spricht sich nicht pauschal gegen Abtreibung aus, sondern stellt die Selbstbestimmung der Frau sowie die Notwendigkeit von Solidarität, Beratung und Unterstützung in den Vordergrund. Mehr erfahren

Der Frauenbund fordert eine verantwortungsvolle Anwendung der Pränataldiagnostik, die von ethischer Reflexion, guter Beratung und der Achtung der Würde aller Beteiligten getragen ist. Er warnt vor gesellschaftlichem Druck auf werdende Eltern. Mehr erfahren

Der Frauenbund lehnt Leihmutterschaft ab, da sie das Risiko birgt, Frauen auf ihre reproduktive Funktion zu reduzieren und ihre körperliche Integrität zu gefährden. Er plädiert aus menschenrechtlichen und feministischen Gründen für ein weltweites Verbot. Mehr erfahren

Der Frauenbund setzt sich für ein würdiges Lebensende ein, anerkennt aber auch die Gewissensentscheidung von Menschen in existenzieller Not. Er lehnt assistierten Suizid nicht kategorisch ab, sondern fordert eine sorgfältige ethische Auseinandersetzung und Unterstützung am Lebensende. Mehr erfahren

Unser neuer Name

Die Delegierten des Frauenbund Schweiz (ehemals SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund) haben an der Delegiertenversammlung vom 23. Mai 2025 in Visp wichtige Weichen für die Zukunft gestellt: Verabschiedungen, Neuwahlen und eine zukunftsweisende Namensänderung prägten den Anlass. Zur Medienmitteilung

Starkes Netzwerk

Im Zentrum unseres Verbands stehen 500 katholischen Frauenvereine und 17 Kantonalverbände. Sie sind gelebte Gemeinschaft vor Ort – engagiert, verlässlich, wirksam. In den Pfarreien und Kirchgemeinden setzen sie wichtige Impulse: Sie gestalten Familiengottesdienste, wirken in Liturgiegruppen, begleiten Kinder zur Erstkommunion, engagieren sich als Lektorinnen, geistliche Begleiterinnen oder Seelsorgerinnen. Dieses vielfältige Engagement geschieht fast ausschliesslich in freiwilliger Arbeit. Unsere Mitglieder gestalten nicht nur das kirchliche Leben aktiv mit, sondern fordern durch ihr engagiertes Wirken auch ganz konkret mehr Sichtbarkeit, Mitsprache und Gleichberechtigung von Frauen in der katholischen Kirche ein. Als Dachverband begleiten und unterstützen wir unsere Basis mit Fachwissen, Weiterbildungen, Beratung und gezielter Stärkung.


Nationale Kooperationen

Der Frauenbund Schweiz ist breit vernetzt und arbeitet auf nationaler Ebene mit kirchlichen, katholischen und zivilgesellschaftlichen Akteur:innen zusammen. Wir stehen im Austausch mit Mitgliedern der Schweizer Bischofskonferenz (SBK). Die Bischöfe beziehen uns aktiv in synodale Prozesse und kirchliche Gremien ein, z.B. in die nationale Synodalitätskommission. Mit der Römisch-katholischen Zentralkonferenz der Schweiz (RKZ) verbindet uns eine formalisierte Kooperation, die in einer Leistungsvereinbarung geregelt ist. Wir engagieren uns in der Allianz Gleichwürdig Katholisch, die sich für Gleichberechtigung und Gleichwürdigkeit in der katholischen Kirche einsetzt. Auch mit katholischen Medien arbeiten wir eng zusammen, um die Stimmen von Frauen sichtbar zu machen und aktuelle Themen aus unserer Perspektive zu reflektieren. Darüber hinaus pflegen wir die Zusammenarbeit mit katholischen Hilfswerken und ökumenischen Bündnissen mit gleichgesinnten Organisationen, wie den femmes protestantes. Gemeinsam setzen wir uns für Gleichheit, Gerechtigkeit, Teilhabe und ein gelingendes Leben für alle ein. 


Weltweite Frauenbewegung

Der Frauenbund Schweiz versteht sich als aktiver Teil der katholischen Weltgemeinschaft. Unser Engagement reicht weit über die Landesgrenzen hinaus: Wir sind vernetzt im Catholic Women’s Council (CWC) und engagieren uns auf europäischer Ebene bei Andante. Im deutschsprachigen Raum setzen wir uns mit katholischen Frauenorganisationen für eine geschlechtergerechte Kirche ein, darunter die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB). Eine Zusammenarbeit besteht auch mit den Organisationen Katholische Frauenbewegung Österreichs und Katholische Frauenbewegung Südtirol. Wir sind assoziiertes Mitglied der Weltunion katholischer Frauenverbände WUCWO. Gemeinsam bilden wir ein starkes internationales Netzwerk, das den Glauben an eine offene, inklusive und solidarische Kirche weltweit stärkt.