Andante-Studientage 2023 – Frauen interreligiös unterwegs
Ende Oktober trafen sich rund 30 Frauen aus neun europäischen Ländern zu den alljährlichen Andante-Studientagen, diesmal zum Thema: «verschieden – gemeinsam – stark: interreligiöser, interkultureller und interkonfessioneller Dialog aus Frauenperspektive». Mit dabei die SKF-Vorstandsfrauen Iva Boutellier – die hier über die Studientage berichtet – und Simone Curau-Aepli.
In wunderschöner Umgebung bei Augsburg (DE) standen mehrere Vorträge aus unterschiedlichen Religionen auf dem Programm. Denn Frauen spielen sehr oft eine entscheidende Rolle, wenn interreligiöser und interkultureller Dialog stattfindet und gelingt. Der Austausch in Gesprächsgruppen und die Vertiefung in verschiedenen Workshops zeigten viele Facetten, aber auch manche Probleme im interreligiösen Dialog auf.
Interreligiöse Morgengebete, internationale Spezialitäten beim kulturellen Abend und die vielen spannenden Gespräche in verschiedenen Sprachen brachten das Tagungsthema auch spirituell und «leibhaftig» näher. An einem Nachmittag erkundeten die Teilnehmerinnen auch die Stadt Augsburg und wurden am Abend in einer Moschee herzlich empfangen.
Zwei Themen beschäftigen in und neben dem geplanten Programm: die Situation im Nahen Osten und der bevorstehende Weltgebetstag am 1. März 2024 mit einer Liturgie von christlichen Palästinenserinnen führten zu Diskussionen über die Wahrnehmung, die Möglichkeiten und allfällige Grenzen eines ganz konkreten interreligiösen Dialogs. Gerade beim Weltgebetstag wird das Thema aus Frauenperspektive sehr wichtig – wie können wir miteinander feiern, leben und zum Frieden beitragen?
Andante ist durch eine Vertreterin aus der Schweiz auch beim Europarat in Strassburg präsent. Dort setzt sich SKF-Einzelmitglied Sybille Bader zusammen mit rund 30 anderen Organisationen für die Einrichtung einer inklusiven und geschlechtergerechten Plattform für den interreligiösen Dialog ein. Diese Plattform wurde schon 2015 von der Parlamentarischen Versammlung gefordert. Nun soll wieder ein Anlauf unternommen werden, um eine «Kooperation gläubiger Frauen» (aus allen Religionen) im Rahmen des Europarates zu etablieren, damit der interreligiöse und interkonfessionelle Dialog auch auf politischer Ebene den ihm zustehenden Platz bekommt.
Die herzliche und schwesterliche Atmosphäre der Studientage zeigte einmal mehr, wie unerlässlich die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in den Religionen für eine friedlichere Welt ist. Der interreligiöse und interkulturelle Dialog ist aus der Sicht von Frauenorganisationen heute nötiger denn je zum gegenseitigen Verständnis und der Sicherung von Frieden. Als Teil von Andante wird der SKF auch in Zukunft hier gerne für die gerechte Teilhabe von Frauen in Gesellschaft und Kirche sowie für das Gemeinwohl aller mitarbeiten.
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