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News 21.02.2023 | Frauenbande 2.0 – Frauennetzwerk – Vereinsleben

Tipps für Vereinsführung von der Frauengemeinschaft Littau

Wie kann ein Verein geführt werden, damit die Vereinsarbeit praktisch und effizient ist? Wir haben Vorstandsfrauen nach Tipps gefragt, die einen guten Umgang mit Vereinsarbeit gefunden haben. Vereinsarbeit soll auch Spass machen und für die Vorstandsfrauen eine Bereicherung sein. Miriam Troxler der Frauengemeinschaft Littau (FG) berichtet über ihre Erfahrungen.

Hast du Arbeitsweisen von deiner Vorgängerin übernommen?

Da der gesamte vorherige Vorstand zurück getreten war und es ein Brachjahr gab, hatte ich keine direkte Vorgängerin. Wir starteten als Vorstand sozusagen neu und dürfen (fast) auf der grünen Wiese neu gestalten. Meine drei Kolleginnen hatten Clubdesk ganz neu angeschafft und uns alle überzeugt die einfache Anwendung der Vereinsverwaltungssoftware. Alle haben jederzeit Zugang zu allen wichtigen Dokumenten, was die Zusammenarbeit sehr erleichtert.

Welche Arbeitsweisen und Prozesse hast du neu in die Vorstandsarbeit gebracht?

Ich initiierte einen Newsletter, mit dem wir 2-3 mal jährlich unsere Mitglieder informieren.

Seit zwei Jahren erstellen wir kein fixes Jahresprogramm mehr, da wir im laufenden Vereinsjahr und passende Aktivitäten und Angebote lancieren möchten. Auch von Seite Mitglieder kommen immer mehr Ideen für Aktivitäten, die sie selbst umsetzen und anbieten. Mit dem Newsletter können wir die FG-Mitglieder häufiger und zeitnaher erreichen. Wir erhielten für dieses neue Kommunikations-Instrument schon viele positive Feedbacks, was mich ausserordentlich freut.

Welche Erfahrung in der Vereinsarbeit ist für dich besonders wertvoll?

Die Freundschaften, die neu geknüpften Kontakte, die vielen tollen Anlässe und Aktivitäten die man zusammen erlebt. Seit ein paar Monaten leite ich für die FG einen Line Dance Kurs. Das Tanzen mit der Gruppe macht wahnsinnig Spass und es ist eine Freude, so den Zusammenhalt in der FG leben zu dürfen.

Habt ihr Zukunftsvisionen für die Vereinsarbeit?

Es ist unsere Vision, dass noch vermehrt Aktivitäten aus dem Verein heraus entstehen und das Angebot der FG so ganz und gar den Mitgliedern entspricht. Dies entlastet auch den Vorstand und macht die Vorstandsarbeit so attraktiver. Wir als Vorstand sind dann nur noch als Koordinatorinnen und Ansprechpersonen da und nicht mehr als Organisator von Anlässen. Dies beginnt langsam zu funktionieren, wir möchten das aber noch verstärken.

Künftig möchten wir auch vermehrt mit anderen Vereinen und Organisationen zusammen arbeiten. Im Dezember hatten wir einen Anlass mit dem Pfarreirat und es war ein so grosser Erfolg, dass der Anlass für den kommenden Dezember wieder geplant wird.

Merkmale eurer Vorstandsarbeit: 

  • Austausch im Vorstandsteam: Wir haben einen Chat, meist tauschen wir uns da aus und können so rasch informieren und agieren.
  • Sitzungsgestaltung: Unsere Sitzungen sind in der Regel kurz und knackig, sie dauern ohne lange, komplizierte Traktandenliste ca. 1 Stunde, danach müssen wir weiter. Alle im Vorstand sind berufstätige Mütter. Wir arbeiten daher sehr flexibel, halten uns knapp und verteilen Aufgaben die wir dann selbstständig erledigen können. Die Stimmung an den Sitzungen ist sehr gut. Es sind ca. 6 Sitzungen im Jahr. 2023 haben wir erstmals Anfang Jahr eine Halbtages-Sitzung mit gemeinsamen Essen abgehalten um so die Jahresplanung zu machen. Wir wollen dies beibehalten weil wir den Raum für Ideen und die künftige Entwicklung der FG Littau schätzen.
  • Datenaustausch und Datenablage: Wir arbeiten über Clubdesk zusammen und empfinden diese Art der Zusammenarbeit als grosse Erleichterung.
  • Arbeiten in digitaler Form: Alles was irgendwie möglich ist. Wir verschicken wenn möglich alle Informationen in digitaler Form. Wir tauschen selten bis nie «Papier» aus. In Papierform sind die Einladung für die GV, sowie Dankeskarten oder ähnliches.
  • Aufgabenteilung: Da das Team mit vier Frauen im Vorstand sehr klein und flexibel ist, haben alle nur wenige fix zugeteilte Verantwortungsbereiche. Jede hilft dort, wo es gerade notwendig ist und setzt sich nach verfügbarer Zeit ein. Das funktioniert sehr gut so und der Vorstand bleibt flexibel.

Welche Herausforderungen stellen sich euch als Vorstand?

Wir haben viele ältere FG-Mitglieder. Wir wollen mit unseren Aktivitäten den Verein verjüngen und junge Frauen und Mütter vom Mehrwert der FG Littau überzeugen. Da die meisten Frauen heute (in hohen Pensen) berufstätig sind, haben viele schlicht keine Zeit – unsere grösste Herausforderung beim Neumitglieder gewinnen. Dank unserem neuen Ansatz sind wir aber überzeugt, dass wir ein attraktives Angebot haben. Wir vier Frauen beweisen, dass Beruf, Familie und ehrenamtliche Vereinstätigkeit, verbunden mit viel Spass und Freude, möglich ist.

 

Miriam Troxler, Frauengemeinschaft Littau

Die Juristin mit Nachdiplomstudium Personalleitung arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Personalleiterin, früher für ein Hilfswerk und aktuell für mehrere kleine Firmen.

In der Frauengemeinschaft Littau ist sie seit 2012 in verschiedenen Funktionen tätig. Zuerst engagierte sie sich im Leitungsteam der Untergruppen Familienclub und Kinderkleiderbörse. Im Vorstand ist sie seit März 2022 als Beisitzerin.

Die Anfrage der beiden Co-Präsidentinnen, im Vorstand mitzuarbeiten, kam im richtigen Moment. Durch eine berufliche Auszeit hatte Miriam wieder etwas mehr Zeit. Barbara, eine der Co-Präsidentinnen, kannte sie bereits von der sehr tollen und gut funktionierenden Zusammenarbeit beim Familienclub.

 

Ich hatte Lust etwas Neues anzupacken und wusste, dass meine Zeit in der FG Littau gut und sinnvoll investiert ist.

Die beiden neuen Co-Präsidentinnen haben einen frischen, neuen und unverkrampften Ansatz, wie sie Vereinsarbeit anpacken. Das motivierte sie, auch mitzuarbeiten.

Sie organisiert und arbeitet gerne selbstständig, ist sehr flexibel und arbeitet dort wo es sie gerade braucht – sei es beim Newsletter verfassen, Apéro ausschenken, oder Fahnentragen in einem Gottesdienst.

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