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News 24.09.2025 |

Erfolg für schwangere Frauen im Ständerat

Der Frauenbund Schweiz begrüsst den Entscheid des Ständerats, die Gesetzeslücken zum Nachteil von schwangeren Arbeitslosen in der Arbeitslosenversicherung zu schliessen. Mit 24 zu 18 Stimmen hiess die kleine Kammer am Mittwoch eine Motion von Flavia Wasserfallen (SP/BE) gut – und dies gegen den Willen der zuständigen Kommission, die keinen Handlungsbedarf gesehen hatte. Sie argumentierte, die meisten Frauen hätten während der Schwangerschaft keine grösseren Lohneinbussen.

© Cengiz Ömürden Unsplash

Dass sich der Ständerat dennoch für die Vorlage ausgesprochen hat, zeigt deutlich: Die Mehrheit erkannte die realen Schwierigkeiten schwangerer Frauen auf dem Arbeitsmarkt und setzte ein wichtiges Zeichen für mehr Gerechtigkeit.

Mehr Schutz für rund 500 betroffene Frauen pro Jahr

Künftig sollen schwangere Arbeitslose Anspruch auf verlängerte Taggelder haben – so wie es heute bereits für ältere Arbeitnehmende oder für Personen mit gekürzter IV-Rente gilt. Damit wird verhindert, dass Frauen gleichzeitig mit der Aussteuerung auch ihr Recht auf Mutterschaftsentschädigung verlieren. Jährlich sind rund 500 Frauen betroffen. Bislang erhielten sie im Krankheitsfall nur 30 Taggelder – auch wenn sie jahrelang Beiträge geleistet hatten. Der Ständerat will diese Ungerechtigkeiten korrigieren und damit die finanzielle Sicherheit in einer besonders verletzlichen Lebensphase verbessern.

Politisches Engagement zeigt Wirkung

Im Vorfeld hat sich der Frauenbund im Rahmen des Frauenbündnis Altersvorsorge und zusätzlich gemeinsam mit femmes protestantes, dem Dachverband evangelischer Frauen, direkt an alle Ständerät:innen gewandt und sie gebeten, der Motion zuzustimmen. Mit vereinten Kräften konnte so die Dringlichkeit sichtbar gemacht werden: Schwangere dürfen nicht in die Prekarität abrutschen. Nun ist der Nationalrat gefordert, dem Entscheid des Ständerats zu folgen und die Schutzlücken endgültig zu schliessen.

Frauenbund unterstützt Mütter in Not

Neben seinem politischen Engagement setzt sich der Frauenbund Schweiz auch ganz konkret für Mütter in schwierigen Lebenslagen ein. Der Solidaritätsfonds für Mutter und Kind ist eines der beiden Solidaritätswerke des Frauenbund Schweiz. Er besteht seit 1976 und leistet schnell und unbürokratisch Überbrückungshilfe für Frauen und Familien, die in finanzielle Not geraten sind – insbesondere im Zusammenhang mit Schwangerschaft, Geburt oder Kinderbetreuung. Dazu unterhält der Solidaritätsfonds in Luzern und in Bellinzona Kontaktstellen, bei denen Unterstützungsgesuche eingereicht werden können. Die Hilfe steht Frauen aus der ganzen Schweiz offen.

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