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Medienmitteilungen 14.04.2022 | Ethik – Interessenvertretung – Politik – Solidarität

Frauenbund uneinig über erweiterte Widerspruchlösung

Obwohl sich alle Vorstandsmitglieder des Frauenbunds eine Lösung zur Behebung des Mangels an Spendeorganen wünschen, konnte das Gremium auch im zweiten Anlauf keine Parole fassen.

Der Verbandsvorstand konnte keine konsolidierte Parole fassen und sieht seine Uneinigkeit als Zeichen einer ethisch und politisch komplexen Thematik. Der Schweizerische Katholische Frauenbund ruft seine Mitglieder dazu auf, sich mit der Vorlage auseinanderzusetzen und sich an der Abstimmung zu beteiligen. Hierzu unterstützt das Frauennetzwerk seine Mitglieder mit dem Meinungsfinder Organspende.

Die Diskussion der Vorlage ergab vor allem eines: Mit einem Organspendeausweis zu einer solidarischen Gesellschaft beizutragen und dies gleichzeitig unter ethisch vertretbaren Bedingungen zu tun, konfrontiert den Verbandsvorstand mit einem Dilemma.

Besonders die Bedingung der Informiertheit aller Bewohner:innen der Schweiz sowie der Druck auf Angehörige befeuerte das Gespräch. Keine der Vorstandsfrauen hat sich gegen die Organspende im Allgemeinen ausgesprochen. Der gesamte Vorstand betrachtet eine Organspende grundsätzlich als Akt der Nächstenliebe und wünscht sich eine Lösung zur Behebung des Mangels an Spendeorganen.

Derzeit gilt in der Schweiz die Zustimmungslösung: Einer verstorbenen Person dürfen nur dann Organe entnommen werden, wenn ein explizites Ja zur Spende vorliegt. Am 15. Mai stimmt die Schweiz über die erweiterte Widerspruchslösung ab. Wer unter der erweiterten Widerspruchlösung nicht vor seinem Tod einer Organentnahme widerspricht, wird automatisch Organspender:in. Angehörigen wird zusätzlich die Möglichkeit eingeräumt, die Organentnahme bei der verstorbenen Person zu verhindern, wenn die Ablehnung glaubhaft begründet werden kann. Dies kann Angehörige unter Beweislast und in der ohnehin emotional schwierigen Situation eines Todesfalls zusätzlich in grosse Bedrängnis bringen.

Kontaktadressen für Medienanfragen

Simone Curau-Aepli, SKF-Präsidentin, simone.curau@frauenbund.ch, 076 430 37 69
Karin Ottiger, SKF Co-Geschäftsführung, karin.ottiger@frauenbund.ch, 041 226 02 29
Sarah Paciarelli, SKF Kommunikation, sarah.paciarelli@frauenbund.ch, 078 611 511 7

 

SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund

Der SKF Schweizerischer Katholischer Frauenbund ist mit 120‘000 Mitgliedern, 17 Kantonalverbänden und 600 Ortsvereinen der grösste konfessionelle Frauendachverband der Schweiz. Der SKF engagiert sich für die Rechte aller Frauen in Gesellschaft, Kirche, Wirtschaft und Politik. www.frauenbund.ch

Dateien

2022_04_20_MM_Organspende_Frauenbund_uneinig_ueber_erweiterte_Widerspruchloesung.pdf

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