Neun neue Coachinnen – und unendlich viel Inspiration
Der 4. Coaching-Lehrgang des Frauenbund Schweiz feiert seinen erfolgreichen Abschluss. Nach intensiver Weiterbildung, persönlicher Entwicklung und gemeinsamer Lernreise durften wir am Abschlusstag des 4. Coaching-Lehrgangs des Frauenbund Schweiz neun neue Coachinnen feiern. Jede von ihnen hielt eine zehnminütige Präsentation zu ihrem eigenen Coachingkonzept. Anschliessend gaben die Teilnehmerinnen wertvolles Feedback – darunter auch Pia Viel, Co-Präsidentin des Frauenbund Schweiz, die für die Präsentationen und anschliessende Zertifikatsfest extra aus dem Aargau angereist war.
Nach jeder Präsentation ergänzte zudem die erfahrene Coachin Cornelia Schinzilarz die Rückmeldungen mit professionellen Beobachtungen und ermutigenden Impulsen, die den Lerneffekt für alle nochmals vertieften. Cornelia Schinzilarz ist Supervisorin, Humorcoach, Theologin, Dozentin, Autorin und Begründerin des Kommunikationsmodells «Gerechtes Sprechen». Sie ist in der Schweiz wie auch in Deutschland tätig – als Coach, Trainerin und Dozentin in ihrem eigenen Institut, dem KICK Institut für Coaching und Kommunikation in Zürich, sowie an Fachhochschulen und in Unternehmen. Seit 28 Jahren leitet sie das KICK und hat in dieser Zeit unzählige Frauen, Teams und Führungspersonen begleitet. Mitte der 90er-Jahre war sie Geschäftsstellenleiterin beim Katholischen Frauenbund Zürich – eine prägende Zeit, in der sie grosse Selbstständigkeit erlebte. Diese Erfahrung gab ihr später den Mut, ganz in die Selbstständigkeit zu wechseln. Seither kennt sie den Frauenbund Schweiz und seine Wirkungsfelder wie kaum eine andere.
Die gemeinsame Ausbildungsreise
DDie Ausbildung begann im März 2025 und endete im November 2025. Während dieser Zeit tauschten sich die Coachinnen wöchentlich in Kleingruppen unter der Leitung von Cornelia in sogenannten Intervisionsgruppen aus. An sechs ganzen Tagen kamen sie für intensive Module im KICK Institut in Zürich zusammen – Tage voller Inspiration, Reflexion, Übung und Begegnung. Diese gemeinsame Zeit legte den Boden für eine starke Gruppe, gegenseitiges Vertrauen und ein tiefes Verständnis für die Rolle als Coachin.
Silvia Wey
Silvia Wey arbeitete mit ausgedruckten Bildern, die sie mit souveräner Stimme und lebendiger Gestik als Metaphern für ihr Coachingkonzept, ihre Methoden und ihr Menschenbild einsetzte. Ihr «süditalienisches Temperament», wie sie schmunzelnd erklärte, trage zu ihrem sichtbaren Enthusiasmus bei. Besonders beeindruckte ihre Fähigkeit, nahezu ohne Notizen frei, klar und mit starker Präsenz zu sprechen. Mit einer humorvollen Art schaffte sie es, zentrale Coachingfragen leicht und zugleich tiefgründig zu vermitteln, etwa mit Formulierungen wie: «Lernen wie das Kind vom Vater – oder umgekehrt.» Cornelia Schinzilarz lobte Silvias Schwung in Sprache und Bewegung sowie ihre starke körperliche Präsenz. Ihre Pointe, Humor und Ausdruckskraft regten zum Nachdenken an. Die Runde war sich einig: Vereine, die mit Silvia arbeiten, erleben ein kraftvolles, lebendiges Coaching. Silvias Herzlichkeit und mutige Authentizität machten ihren Auftritt zu einem inspirierenden Höhepunkt.
Andrea Burri
Andrea Burri eröffnete ihre Präsentation mit einer berührenden Geschichte, die ihr Coachingkonzept auf eindrückliche Weise widerspiegelte. An einer Flipchart mit einem gezeichneten Baum erklärte sie ihren Ansatz über die Metapher eines Gartens: Krisen als Phasen, die Wachstum ermöglichen, und ein guter Boden als Voraussetzung für Selbstverwirklichung und klare Entscheidungen. Ihre Methodik stützt sich auf vier Schlüsselfaktoren für Vereine: Werte, Ausstattung, Zuständigkeiten und Qualifikationen. Mit ruhiger Gelassenheit und inspirierenden Zitaten führte sie durch ihren Vortrag und schenkte der Gruppe am Schluss je ein persönliches Mut-Zitat. Das Plenum lobte ihre strukturierte Klarheit und die sinnlichen Impulse, die ihren Ansatz lebendig machten. Besonders wertvoll war Andreas Einsicht, dass sie sich nicht als «ruhig», sondern als «in sich ruhend» sieht. Cornelia Schinzilarz hob Andreas souveräne Willensstärke hervor – sichtbar darin, dass sie vor dem Vortrag ganz selbstverständlich die Tür schloss, um die für sie passenden Rahmenbedingungen zu schaffen.
Claudia Legler
«Ich liebe Frauen, und ich liebe Menschen. Menschen sind für mich Juwelen», sagte Claudia Legler zum Auftakt und verteilte Ansteckbuttons, verbunden mit der Frage: «Weshalb bist du ein Juwel?» Rasch wurde sichtbar, dass Claudia nicht nur über Toleranz und Akzeptanz spricht, sondern diese Werte täglich lebt. Ihre zugewandte, wohlwollende und dennoch neutrale Art prägt ihre Haltung als Coachin. Ein zentrales Ziel ihres Coachings ist es, Vereine darin zu unterstützen, freie Sitze in ihren Vorständen mit engagierten Frauen zu besetzen. Das Plenum lobte insbesondere ihre ruhige Wärme, ihre glaubwürdige Haltung und die Fähigkeit, auch ohne Hilfsmittel zu berühren und zu inspirieren. Die wertschätzenden Rückmeldungen rührten Claudia kurz zu Tränen – ein authentischer Moment tiefer Verbundenheit. Cornelia Schinzilarz hob ihre Fähigkeit hervor, von der Haltung in die Handlung zu gehen und diese wieder in Haltungen zurückzuführen – eine besondere Stärke in der Arbeit mit Vereinen.
Melanie Wächter
Mit einem Apfel in der Hand startete Melanie Wächter mit der Frage: «Wann hast du zuletzt herzhaft in einen Apfel gebissen?» Die Metapher des Apfelbaums zog sich durch ihr gesamtes Coachingverständnis: «So sehe ich den Menschen.» Im Zentrum steht für sie Selbstwirksamkeit – die Fähigkeit, eigene Kraft zu erkennen und zu nutzen. Melanies Stärken wie Lernfreude, Dankbarkeit und Spiritualität prägen ihre Arbeit. Sie möchte Zukunft durch Rollenklarheit stärken und Menschen beim Perspektivenwechsel unterstützen, sodass Empathie und Kooperation wachsen. Für Lacher sorgte ihr Beispiel einer gezeichneten «3», die – je nach Drehung – Zahl, Po oder Dekolleté zeigte: ein humorvoller Hinweis darauf, wie Blickwinkel Denken verändern. Ihr Abschlussgeschenk – ein Bio-Apfel aus ihrem eigenen Garten – rundete ihren Auftritt ab. Das Plenum lobte ihre Professionalität und spürbare Erfahrung. Cornelia Schinzilarz hob Melanies Fähigkeit hervor, ihre eigenen Stärken klar zu benennen und dadurch souveräne, positive Leadership vorzuleben.
Diana Schor
Diana begann mit einem «silent check-in»: einer stillen Frage an die Gruppe, die erst später beim Apéro geteilt werden sollte. Dieser behutsame Einstieg schuf sofort Aufmerksamkeit und Nähe. Danach zeigte sie anhand ihrer Meilensteine im Frauenbund Schweiz, wie ihre Begeisterung für das Netzwerk sie ganz natürlich in die Coaching-Ausbildung führte – ein Beispiel dafür, wie ansteckend echte Motivation sein kann. Ihr Menschenbild beruht auf der Überzeugung, dass Menschen Gemeinschaft gestalten wollen und Verantwortung für ihr eigenes Glück tragen. Vereine sieht sie als lernfähige Organisationen, die sie mit Vertrauen in Kraft und Veränderungswillen begleitet. Ihre wichtigste Methode ist die Zukunftswerkstatt: Gegenwart wahrnehmen, Optionen erkunden, passende Instrumente finden – und dabei sowohl Stolz als auch Veränderungswünsche ernst nehmen. Das Plenum lobte ihre professionelle, gleichzeitig sehr sympathische Auftrittskompetenz. «Die Bühne, die Diana betritt, füllt sie mit Charme», fasste eine Teilnehmerin zusammen. Cornelia Schinzilarz würdigte ihre Erkenntnis- und Handlungskraft und hob hervor, wie authentisch Diana sich selbst einbringt. «Weil es dich nur einmal gibt, ist auch dein Coaching einzigartig», sagte sie – und traf damit ins Zentrum.
Daniela Baldi
Daniela Baldi eröffnete mit einem humorvollen Rückblick: «Am Anfang der Ausbildung dachte ich: Um Himmels willen – was mache ich da!» Diese Offenheit schuf sofort Nähe. Humor und eine positive Haltung seien für sie zentral, sagte sie, und verteilte Smiley-Sticker als kleine Erinnerung. Dabei nannte sie klar ihre Zielgruppe: Frauen in der Freiwilligenarbeit. Sprache sei für sie ein Resonanzraum, in dem sich Frauen gehört und gesehen fühlen. Veränderung beginne im Innern und werde im Miteinander wirksam. Ihr Menschenbild gründet auf der Würde jedes Menschen – geprägt von christlicher Ethik. Ihr Coaching ist strukturiert und mit viel Herz von Maria Montessori inspiriert. Daniela nannte typische Vereinssorgen: Reflexion, Statuten, Brachjahre, Konflikte und Lösungen. Ihre Aufgabe sieht sie darin, Ressourcen zu stärken und Mut zu machen – flexibel in Methoden, klar in Fragen. Das Plenum reagierte warm; Claudia Legler umarmte sie spontan. Überraschend sprach Daniela ihre Präsentation in Schweizerdeutsch, was viel Sympathie auslöste. Auch ein Sokrates-Zitat formte sie selbstbewusst für ihren Ansatz um. Cornelia Schinzilarz würdigte ihren Mut, sich zu zeigen: Frauen scheuten oft davor zurück, anzuecken. Daniela aber «mute sich zu» – und ermutige damit andere Frauen.
Sandra Blasucci
Mit plötzlich ertönender Musik von ihrem Handy eröffnete Sandra Blasucci ihre Präsentation – kein Fauxpas, sondern ihr persönliches Ritual: Musik als Aufwärmer, der ihr Energie und Präsenz schenkt. Diese Einstimmung passt zu ihrem Menschenbild: die Harmonie von Körper, Geist und Gefühl. Kreativität ist für Sandra ein zentraler Wert – auch im Umgang mit Herausforderungen der Freiwilligenarbeit. Trockenere Themen wie Buchhaltung oder Statutenrevision gehören bewusst nicht zu ihrem Repertoire: «Meine Stärken liegen woanders.» Sie möchte Potenziale zum Erwachen bringen, Perspektiven öffnen und Menschen in Veränderungen ermutigen. Methodisch arbeitet sie mit Farben – ein persönlicher, aber gleichzeitig offener Ansatz, der Raum für Gespräche, Deutung und Begegnung bietet. Cornelia Schinzilarz verstand sofort, weshalb starre Strukturen Sandra wenig inspirieren. Sie hob Sandras schöpferische Kraft hervor, die Neues entstehen lässt, ohne den Boden unter den Füssen zu verlieren. Das Plenum dankte Sandra für viele kreative Begegnungen während der Ausbildung. Ihre Standhaftigkeit, ihr Gleichmut und ihre Unerschütterlichkeit wurden besonders betont. Der Mut, mit Musik und Tanz in die Präsentation zu starten, kam bei den Frauen ausgesprochen gut an – ein Ausdruck ihrer Echtheit und Lebendigkeit.
Margrit Bumann
Margrit Bumann stellte die Düfte ins Zentrum ihres Coachingkonzepts – und damit den oft unterschätzten Riechsinn, der Körper und Geist auf besondere Weise berühren kann. Düfte begleiten sie seit vielen Jahren, und daraus entstand ihr persönliches Alleinstellungsmerkmal im Coaching. Mandarine für Aufbruch, rote Mandarine für bessere Kommunikation, Lavendel zur Beruhigung, Rosmarin für Fokus – die Möglichkeiten seien vielfältig, erklärte sie. Weil Menschen intuitiv und häufig unbewusst auf Düfte reagieren, nutzt Margrit deren Wirkung auch in Einzelsettings, um innere Prozesse sanft anzustossen. Ihr Menschenbild ist geprägt von der Überzeugung, dass jeder Mensch einzigartig ist und über Ressourcen verfügt, die Transformation ermöglichen – vorausgesetzt, Veränderung ist wirklich gewollt. Diesen wertschätzenden Fokus brachte sie im gesamten Vortrag zum Ausdruck. Das Plenum griff das Thema mit Humor auf: «Ich kann dich gut riechen» und «Dufte Präsentation», hiess es unter herzlichem Lachen. Besonders gewürdigt wurden Margrits tiefgründige Art und ihr Mut, einen unkonventionellen Ansatz nicht nur zu entwickeln, sondern ihn auch selbstbewusst als USP zu benennen. Zum Abschluss schenkte sie ihren Coaching-Kolleginnen ein kleines Präsent, das – passend zu ihrem Thema – helfen sollte, den persönlichen Fokus zu schärfen. Cornelia Schinzilarz lobte Margrits Zugang über das Unbewusste und Intuitive: Mit gezielt gesetzten Duftakzenten stärke sie den Willen zum Wandel. Aromacoaching sei ein spannendes und bereicherndes Alleinstellungsmerkmal.
Jennifer Medina
Jennifer bildete das Schlusslicht des Tages – und wurde diesem Platz mehr als gerecht. Ihr Menschenbild beruht auf der tiefen Überzeugung, dass der Mensch einen freien Willen besitzt, empfindsam ist und seiner Natur nach gut. Jeder Mensch habe eine Seele und einen Geist, betonte sie, und sei auf seine eigene Weise spirituell. Dieses Verständnis ist für sie das Fundament ihres Coachings und gleichzeitig ihre persönliche Verwurzelung: so fest wie ein Baumstamm, der seiner Umgebung Halt gibt, steht Jennifer zu sich selbst und ihren Werten. Als geborene Optimistin betrachtet sie die Welt bevorzugt von der Sonnenseite aus. Durch den Coaching-Lehrgang wurde ihr noch bewusster, wie wichtig achtsames, bewusstes Sprechen ist: «Was ich sage, meine ich auch so.» Coachin möchte sie vor allem dann sein, wenn Uneinigkeit besteht, wenn moderiert werden muss oder wenn «leere Blätter beschrieben werden sollen». Ihr Methodenkorb ist reich gefüllt – getragen von ihrem Credo: «Coaching erhellt den Weg.» Das Plenum zeigte sich – wortwörtlich – «erleuchtet» vom Schlusslicht des Tages. Besonders berührte die Frauen Jennifers Dank an ihre Eltern, die sie zu dem Menschen gemacht hätten, der sie heute ist. Cornelia Schinzilarz hob ihre natürliche Spontanität und starke Konnektivität hervor. Jennifers Optimismus sei nicht oberflächlich, sagte sie, sondern «tief im Leben verankert». Mit ihrem Sprachwitz, ihrem Charisma und ihrem starken Glauben, dass Veränderung der Weg zum Glück ist, vermittele Jennifer auf authentische Weise Mut zum Wandel.
Vereinscoaching
Das Coaching-Angebot des Frauenbund Schweiz ist eine Dienstleistung der Kantonalverbände für Vorstände und Vorstandsfrauen von Ortsvereinen. Ausgebildete Coachinnen unterstützen die Vereinsvorstände bei der Erarbeitung eines neuen Leitbildes oder neuer Statuten. Sie begleiten bei leisen und lauten Konflikten im Team und stehen den Freiwilligen in allen Fragen rund um die Vereinsarbeit beratend zur Seite. Mehr erfahren
Cornelia Schinzilarz
Cornelia ist die Entwicklerin des gesamten Coachinglehrgangs. Für sie ist Coaching ein unverzichtbares Werkzeug für gutes Miteinander. «Wo Menschen zusammenkommen, menschelt es. Und wo Menschen zusammenarbeiten, kann man nur gewinnen, wenn der Mensch gestärkt wird.»
0 Kommentare
Kommentar schreiben